„Wie Sterne – so klein, so leuchtend“: Gottesdienst für verstorbene Kinder
Eine Welle des Lichts für verstorbene Kinder: „Der zweite Sonntag im Dezember ist der Weltgedenktag für verstorbene Kinder. Er nennt sich auch ,Worldwide Candle Lighting Day‘. Es gibt die Tradition, dass Menschen, die um ein verstorbenes Kind trauern, um 19 Ortszeit eine Kerze ins Fenster stellen. Um die Trauer sichtbar zu machen, um die Kinder zu ehren und deren Leben zu gedenken. Wenn das weltweit gemacht, dann geht quasi eine Welle des Lichts um die ganze Welt. Deswegen haben wir das Datum gewählt, um einen besonderen Gottesdienst zu gestalten“, sagt Pfarrerin Dr. Dorit Felsch. Am Sonntag, 12. Dezember, um 18 Uhr findet deswegen unter dem Titel „Wie Sterne – so klein, so leuchtend…“ ein Gottesdienst in der Christuskirche am Stadtgarten statt. „Wir haben dabei Kinder, die sehr früh gestorben sind, also im Mutterleib, und während oder nach der Geburt, speziell im Blick. Gerade bei den Menschen, die Kinder sehr früh verlieren, ist ein Thema, dass es oft sehr wenig sichtbar ist. Weil kaum jemand dieses Kind in dem Sinne ,gekannt‘ hat, weil es nur eine kurze Zeit außerhalb des Mutterleibes hatte. Das ist noch ein Extra-Schmerz – wo ist eigentlich der Raum, dass dieses Kind da war und bleibend in unseren Herzens ist?“
Trauer und bleibende Liebe
Ob Geburt und Tod erst kurz oder schon viele Jahre zurückliegen, es braucht immer wieder einen Raum für den Schmerz und die Trauer und genauso für die Erinnerung, die Liebe und die Gemeinschaft. Eingeladen sind Eltern, Großeltern, Tanten, Onkel, Geschwister, Freunde und Freundinnen – alle, die um ein früh verstorbenes Kind trauern, es im Herzen tragen und vermissen. Wer nicht selber kommen kann, aber möchte, dass der Name eines Kindes im Gottesdienst genannt wird, kann den Namen per WhatsApp an 0176-23743554 schicken. „Wir wünschen uns, dass alle einen Raum teilen können mit Trauer, Schmerz und der liebenvollen Erinnerung und deswegen werden auch die Namen genannt. Dass beides Raum hat – die Trauer, aber auch die bleibende Liebe. Diese Kinder sind in den Herzen und Gedanken noch da“, sagt Dr. Dorit Felsch.
Ein Tabuthema
Die Pfarrerin unterstreicht die Wichtigkeit, das Thema öffentlich zu machen: „Es ist tatsächlich noch ein Tabu über den Tod von Kindern zu sprechen. Dies erleben Betroffene immer wieder. Es erfährt oft nicht viel Verständnis. Das ist nichts, was nach einer gewissen Zeit wieder gut ist. Dieses Thema ist daher ein wichtiger Teil von Kirche – wir machen das öffentlich, um die Menschen zu erreichen und das Thema darf und muss auch sichtbar sein in der Gesellschaft.“
Der Gottesdienst wird gestaltet von Dorit Felsch, Eli Wolf, Miriam Haseleu und dem Team von #HimmelAufKoeln (ein Projekt des Kirchenkreis Köln-Mitte).
Der Gottesdienst findet als Hybrid-Veranstaltung statt. Bei Präsenz gilt 3G, man kann aber auch online dabei sein.
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Text: Frauke Komander/APK
Foto(s): APK
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