KonfiCup: Jubel in der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde aus Junkersdorf
Feierlaune im Sonntagsgottesdienst: Eine erfreuliche Nachricht hat Pfarrerin Regina Doffing der Evangelischen Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde Junkersdorf vermeldet. Am Tag zuvor hatten einige ihrer Konfirmanden und Konfirmandinnen den diesjährigen KonfiCup auf Verbandsebene gewonnen. Davon zeugte der Wanderpokal, den Doffing auf dem Altar platzierte. Was als scherzhafte Idee im Turnierverlauf aufkam, wurde nach dem Titelgewinn in die Tat umgesetzt.
KonfiCup – so heißt das deutschlandweite jährliche Sportprojekt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und ihrer Landeskirchen. Die Zusammensetzung der Teams war wie gewohnt geregelt: Von den jeweils sechs auf dem Kleinfeld stehenden Konfirmand:innen müssen mindestens zwei dem jeweils anderen Geschlecht angehören. Zur Vorrunde innerhalb des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region fanden Ende Februar acht Mannschaften aus sieben Kirchengemeinden zusammen. Darunter Teams der Evangelischen Kirchengemeinde Altenberg/Schildgen, Evangelischen Hoffnungsgemeinde im Kölner Norden und Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Deutz/Poll. Auf zunächst zwölf Gruppenspiele folgten zwei K.-o.-Runden und das Finale.
Über das Halbfinale zogen Junkersdorf mit einem 3:2 gegen die Evangelische Kirchengemeinde Bergisch Gladbach sowie das Team II der Evangelischen Gemeinde Köln mit einem 5:3 gegen die Evangelische Kirchengemeinde Bayenthal ins Endspiel. Dort siegte Junkersdorf 4:2 über Köln. Bayenthal hatte im Spiel um den 3. Platz mit 1:3 das Nachsehen gegen Bergisch Gladbach.
Lukas Podolskis „Strassenkicker.Base“: „Es ist genial hier, ein Glückstreffer“
Damit konnte das ausrichtende Evangelische Jugendreferat Köln und Region erneut Vertretungen aller vier Kirchenkreise begrüßen. Erstmals gastierte man in Lukas Podolskis „Strassenkicker.Base“ in Köln-Mülheim. Aus der Not wurde eine Tugend, sozusagen. Denn Jugendreferent Arno Kühne musste kurzfristig Ersatz für das angestammte, aber nur eingeschränkt verfügbare Spiellokal in Köln-Sülz finden. Fündig wurde er im rechtsrheinischen Carlswerk. Dort stellte früher Felten & Guilleaume Drahtseile und Kabel her. Heute ist das riesige Areal ein „urbanes Quartier“. Mit den hervorragenden, großzügigen Bedingungen der Strassenkicker-Anlage in einer hohen Backsteinhalle zeigte sich Kühne sehr zufrieden: „Es ist genial hier, ein Glückstreffer.“
Dort sind auch Tribünen eingerichtet, auf denen mitgereiste Freunde und Freundinnen, Eltern, Jugend-Mitarbeitende, Pfarrerinnen und Pfarrer Tore bejubelten und Fangesänge anstimmten. Kühne hatte eigens Puschel und andere Utensilien zwecks Belebung der Stimmung besorgt. „Hat gut funktioniert“, zeigte sich der Jugendreferent zufrieden. Von der Adresse hellauf begeistert war auch Harald Riedel. Der Jugendleiter aus Deutz/Poll und Betreuer der PollDeutzkids nannte die Atmosphäre „schweinegeil und supertoll“. „Wir sind immer dabei. Das hier ist bislang die schönste Anlage“, lobte Carsten Bierei, Pfarrer an der Heilig-Geist-Kirche im 2. Bezirk der Evangelischen Kirchengemeinde Bergisch Gladbach. „Ich bin als Teamchef, Fahrer, Zeugwart und Vater eines Spielers im Einsatz“, informierte Bierei. Und Mathias Bonhoeffer, Pfarrer an der Kartäuserkirche in der Evangelischen Gemeinde Köln, hielt es für selbstverständlich, vor Ort zu sein und den Verlauf auch fotografisch zu dokumentieren: „Es sind ja schließlich auch meine Konfis.“
Fair Play, Respekt und Gleichberechtigung
Kühne, seit fast zwanzig Jahren mit der Vorbereitung und Durchführung befasst, würdigte den Cup als bereicherndes sportliches Angebot innerhalb der Konfi-Arbeit. Zudem sei Fußball etwas Übergreifendes. Er finde es „ganz klasse“, dass sich in diesem Wettbewerb grundlegende Werte der evangelischen Kirche widerspiegelten, nennt er etwa Fair Play, Respekt und Gleichberechtigung. „Es ist ein soziales Event. Die Jugendlichen lernen, miteinander und gegeneinander zu spielen und dabei fair zu bleiben“, so Riedel. Das gelte auch für das Verhalten der Fans und Betreuenden. Dazu passt eine schöne Episode. „Für erkrankte Mädchen des Teams aus der Hoffnungsgemeinde sprangen Begleiterinnen der beiden Teams aus Köln in die Bresche“, hob Kühne hervor.
Von der in diesem Sommer in Deutschland auch mit dem Spielort Köln durchgeführten UEFA-Fußball-Europameisterschaft der Männer erhofft sich Kühne, dass das Thema Fußball „bei Jugendlichen nochmal einen Zug bekommt“. Und dass sich ein gesteigertes Interesse an diesem Breitensport auch auf die Anmeldezahlen für den KonfiCup 2025 auswirke. Bis spätestens Mitte März solle der Termin für das Turnier im nächsten Jahr feststehen. „Damit kann dieses noch besser in die Planungen der Kirchengemeinden für Konfi-Veranstaltungen einbezogen werden“, erklärt Kühne. So könne man frühzeitig für die Veranstaltung werben. Sein Traum: ein Tagesevent und noch mehr Transparente an den Seiten.
„Super gefallen“ – „Einfach toll“
„Super gefallen“ hat der Wettbewerb auch den Junkersdorfer Spielern und Spielerinnen. Aber nicht nur deshalb, weil sie gewonnen hätten. Für das kommende Turnier wünschen sie sich häufigere Spieler-/Spielerinnen-Wechsel in allen Teams. Im März wollen sie ihre Leistung auf Landeskirchen-Ebene bestätigen und sich für das EKD-Bundesfinale qualifizieren. Das dürfte sich decken mit den Vorstellungen der drei weiteren qualifizierten Teams des Kirchenverbandes. „Alle unsere vier Kirchenkreise sind beim EKiR-Turnier vertreten“, freute sich Kühne.
Der Organisationsleiter, unter anderem unterstützt von Jugendreferentin Katrin Reher, dankte vor der Siegerehrung allen Aktiven, Betreuenden und Unterstützenden, den Sanitätern und Schiedsrichtern. Die vier Erstplatzierten konnten sich zudem über Gutscheine für Gruppen-Events freuen. Diese werden demnächst etwa in einem Escape-Room und Jump House eingelöst.
„Einfach toll“, fand Pfarrerin Regina Doffing die Veranstaltung in Mülheim. Gut geklappt habe es auch mit der Mischung in ihrer Konfi-Truppe. Damit meinte sie nicht allein die als „ein Team“ auftretenden Mädchen und Jungen. „Wir hatten Konfis ebenso aus unserem jüngeren Jahrgang dabei. Alle haben sich schnell zusammengefunden.“
Text: Engelbert Broich
Foto(s): Engelbert Broich
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