„Köln stellt sich quer“ ruft zur Aktion #15vor12FürMenschenwürde am 21. März auf
Der Sprecherkreis von „Köln stellt sich quer“ ruft am Donnerstag, 21. März, dem internationalen Tag gegen Rassismus, zu der Aktion #15vor12FürMenschenwürde auf. Um 11.45 Uhr werden alle Kölnerinnen und Kölner gebeten, ihre Tätigkeiten für eine Viertelstunde in den Betrieben, Werkstätten, Büros, Verwaltungen, Schulen, Hochschulen und Kultureinrichtungen, Schulen und Hochschulen niederzulegen und ein Zeichen zu setzen für das unantastbare Recht auf Menschenwürde. Ab 17 Uhr werden Sternmärsche von verschiedenen Ausgangspunkten in Köln starten, die in einer gemeinsamen Abschlusskundgebung gegen 19.30 Uhr enden. Auch Bernhard Seiger, Stadtsuperintendent des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region, sowie alle Superintendent*innen in Köln und Region unterstützen den Aufruf.
„Ich finde es eine gute Idee, dass wir am Arbeitsplatz, wo auch immer der ist, am kommenden Donnerstag eine Viertelstunde mit den Menschen, mit denen wir arbeiten, über Demokratie und den Zusammenhalt unserer Gesellschaft sprechen“, sagt Bernhard Seiger. „Wir erkennen durch Entwicklungen in anderen Ländern, wie wertvoll unsere Staatsform der Demokratie ist, die von der Voraussetzung der Menschenwürde jedes Menschen geprägt ist.“ Diese Grundwerte gelte es zu verteidigen. „Deshalb ist es gut, über menschenfeindliches Gedankengut, über Rassismus und Antisemitismus offen zu sprechen, eben auch am Arbeitsplatz. Ich begrüße es, dass die Liga der Wohlfahrtsverbände, wozu auch unser Diakonisches Werk gehört, den Aufruf von ,Köln stellt sich quer‘ unterstützt.“
Weitere Infos:
Informationen zum Sternmarsch (PDF)
und unter: www.15-vor-12.de.
Der Aufruf im Wortlaut:
Nach dem Bekanntwerden der Rechercheergebnisse von „Correctiv“ zum Treffen von AFD Politikern und Mitgliedern der Werteunion mit der identitären Bewegung sind in Deutschland tausende Menschen auf die Straßen gegangen – für die Demokratie – gegen AFD und Rechtsextremismus!
Die Recherchen von „Correctiv“ haben offengelegt, wie weit wichtige Mitglieder und Funktionäre der AFD offen für menschenverachtende rechtsextremistische, verfassungswidrige Ideen und Pläne sind. Diese erinnern fatal an die schlimmsten rassistischen Traditionen des deutschen Faschismus von Ausgrenzung und Diskriminierung.
Die zahlreichen Protestkundgebungen haben den Startschuss gegeben für viele weitere Aktionen, die über den Tag hinausreichen.
Viele Menschen haben erkannt: Es ist höchste Zeit zu handeln! Angesichts der bevorstehenden Europawahl und der Landtagswahlen müssen die Brandmauern der demokratischen Parteien gegen die AFD erhöht werden. Für die großen ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen bietet die AFD keine Lösungen. Im Gegenteil: sie leugnet den menschengemachten Klimawandel, sie tritt für Sozialabbau und gegen Mindestlöhne sowie gegen Steuererhöhungen für Wohlhabende und will die EU abschaffen.
Jede Stimme für die AFD ist eine Stimme gegen den demokratischen und sozialen Rechtsstaat. Daher ist es höchste Zeit, das Verbindende der demokratischen Kräfte in den Vordergrund zu stellen im Einsatz für ein demokratisches, soziales Europa ohne Rassismus, Antisemitismus und Nationalismus.
Nach den großen Demonstrationen in der Kölner Region mit mehr als 150.000 Beteiligten rufen wir als „Köln stellt sich quer“ für den internationalen Tag gegen Rassismus, den 21. März 2024 um Viertel vor zwölf mit #15vor12FürMenschenwürde auf zu Aktionen zur Verteidigung der Menschenwürde, des demokratischen und sozialen Rechtsstaates, zur Bekämpfung aller Rechtsextremisten und der AFD als ihrem parlamentarischen Arm.
Für eine Viertelstunde bitten wir alle, egal, was sie gerade tun, innezuhalten und ein deutliches Zeichen zu setzen für das unantastbare Recht auf Menschenwürde: In Betrieben, Werkstätten, Büros und Verwaltungen, auf Sportplätzen, in Kultureinrichtungen, in Kitas, Schulen und Hochschulen.
Wir wollen sichtbar machen, dass wir in einer offenen international geprägten Gesellschaft zusammenleben und uns nicht spalten lassen. Leben und Arbeiten wären nicht denkbar ohne Menschen mit Migrationsgeschichte. Eintreten für Menschenwürde bedeutet auch, basierend auf einer humanen Flüchtlingspolitik Geflüchteten bessere Zugänge zur Arbeitswelt zu ermöglichen.
Wir wollen, dass an Arbeits- und Ausbildungsplätzen eine Viertelstunde über Rassismus und die menschenverachtenden Deportationspläne der AFD diskutiert und überlegt wird, wie gemeinsames Eintreten für Menschenrechte und Menschenwürde tatsächlich aussehen kann – gegen Rassismus, Antisemitismus, Nationalismus, Antifeminismus, Homophobie und Transfeindlichkeit.
Wir wollen, dass an Arbeits- und Ausbildungsplätzen allen Menschen Solidarität und Wertschätzung entgegengebracht wird, unabhängig von Geschlecht, Abstammung, Sprache, Heimat und Herkunft, Glauben, religiöser oder politischer Anschauung. ( Art 3 GG) – Dies ist eine deutliche Absage an die Pläne der AFD.
Wir hoffen auf zahlreiche Beteiligte mit unterschiedlichsten Aktionen, Ideen und kreativen Aktivitäten.
Um über alle Aktivitäten berichten zu können, haben wir die Plattform www.15-vor-12.de eingerichtet.
„Köln stellt sich quer“ wird am 21. März 2024 zu einem Sternmarsch aufrufen, zu einer weithin sichtbaren Manifestation für Menschenwürde und Demokratie.
Der Sprecher*innenkreis von „Köln stellt sich quer“
Text: Frauke Komander/APK
Foto(s): Frauke Komander/APK
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