Haarspenden in der „Haarwerkstatt“ im CJD Berufsbildungswerk Frechen
Im CJD Frisiersalon „Haarwerkstatt“ am Clarenbergweg 81 in Frechen ließ sich Monika Bröhl, Fachdienstleiterin Europäisches Projektmanagement im CJD Berufsbildungswerk Frechen, von den Auszubildenden gemeinsam mit ihrem Ausbilder Jochen Scheffler mehrere Zöpfe flechten und abschneiden, um die Zöpfe dann dem Verein „Die Haarspender“ zu spenden. Anschließend bekam sie einen schicken Kurzhaarschnitt von den Auszubildenden.
Die Haarspender
„Die Haarspender“, ein im August 2016 gegründeter Non-Profit Verein, möchte Kindern helfen, die ihr Haar durch Krankheit verloren haben. Neben Krankheiten wie Alopecia oder Krebs, die ohnehin schon eine äußerst schwere Zeit für die Kinder und Familie bedeuten, kommt noch der Faktor des Haarverlustes hinzu, der die Kinder zusätzlich sozial und emotional belastet und isoliert.
Die maßgeschneiderten Perücken, gefertigt aus gespendetem Haar und finanziert durch Geldspenden, helfen diesen Kindern wieder ein Stückchen „Normalität“ in deren Leben zurück zu bringen. „Gespendet werden sollen Zöpfe, die mind. 30 cm lang sind, da einiges an Haar durch das Knüpfen der Perücke verloren geht und die Kinder, im speziellen natürlich Mädchen, lange Haare bevorzugen“, weiß Monika Bröhl.
Ausbildung im CJD Frisiersalon
„Das ist eine tolle Aktion, auch für unsere Auszubildenden“, freut sich Ausbilder Jochen Scheffler. Insgesamt befinden sich momentan 10 Auszubildende im CJD Frisiersalon. Sie werden dort intensiv und individuell von Ausbilder Jochen Scheffler gefördert, damit sie die Abschlussprüfung bei der Friseurinnung Rhein-Erft schaffen. Die Auszubildenden haben auch schon viele Kunden aus Frechen und Umgebung gewonnen, die bereit sind, sich auf Übungshaarschnitte einzulassen. Sie absolvieren außerdem mehrere Praktika in Friseurbetrieben in Frechen und Köln.
Die Ausbildung zur Friseurin/zum Friseur dauert drei Jahre. Die Auszubildenden lernen wie Systemhaarschnitte erstellt werden, Haare dauerhaft umgeformt oder mit verschiedenen Techniken farblich verändert werden. Sie beraten Kunden bei der Wahl einer passenden Frisur, erarbeiten kreative Farbveränderungen der Haarfarbe und erstellen dauerhafte Umformungen. Die Auszubildenden lernen, wie man Haare, Haut und Nägel behandelt und pflegt. Sie werden mit den gebräuchlichen Werkzeugen, Geräten und Maschinen vertraut gemacht und üben den Umgang mit Kunden.
Am Ende der Ausbildungszeit wird die Abschlussprüfung bei der Friseurinnung abgelegt. Da Friseur/Innen überwiegend im Stehen arbeiten, müssen sie körperlich belastbar sein. Sie benötigen geschickte Hände und ein Gefühl für Formen und Farben. Sie sollten gerne Kontakt mit Menschen haben und müssen Kunden gut beraten können. Sie dürfen keine Allergie gegen Chemikalien haben.
Das CJD Berufsbildungswerk Frechen
Im CJD Berufsbildungswerk Frechen erhalten derzeit 250 junge Menschen mit Lernbehinderungen und sonderpädagogischem Förderbedarf im Rahmen einer beruflichen und sozialen Rehabilitation die Chance auf Ausbildung mit Kammerabschluss in 30 anerkannten Berufen. Die Ausbildungen und berufsvorbereitenden Maßnahmen im CJD Frechen werden im Auftrag der Bundesagentur für Arbeit durchgeführt.
Während ihrer Rehabilitation besuchen die jungen Menschen das Berufskolleg im Berufsbildungswerk und werden sozial- und freizeitpädagogisch begleitet. 140 von ihnen wohnen in den Wohnhäusern im Berufsbildungswerk. Das Ziel lautet, mit der bestandenen Abschlussprüfung vor den zuständigen Industrie- und Handels- Landwirtschafts- und Handwerkskammern, den Sprung in ein eigenverantwortlich gestaltetes Leben zu schaffen.
Aufgrund der intensiven und individuellen Förderung der Auszubildenden in den Werkstätten, im Berufskolleg und im Wohn- und Freizeitbereich bestanden Ende des letzten Ausbildungsjahres 95,2 % von ihnen die Abschlussprüfung vor den Industrie und Handels,- Handwerks, – und Landwirtschaftskammern. Über 60 % fanden direkt nach dem Ausbildungsabschluss eine feste Arbeitsstelle. Seit über 42 Jahren haben über 3.600 Auszubildende die Kammer Prüfung erfolgreich abgelegt.
Integriert in das CJD Frechen sind außerdem Maßnahmen der Jugendhilfe, Jugendwohnen und eine Regelwohngruppe für junge Männer zwischen 14 und 18 Jahren, die aufgrund problematischer Situation nicht mehr in ihrem bisherigen Umfeld bleiben können oder wollen, darunter minderjährige, unbegleitete Flüchtlinge sowie eine Tagespflege für pflegebedürftige Angehörige.
Das CJD bietet jährlich 155.000 jungen und erwachsenen Menschen Orientierung und Zukunftschancen. Sie werden von 9.500 hauptamtlichen und vielen ehrenamtlichen Mitarbeitenden an über 150 Standorten gefördert, begleitet und ausgebildet. Grundlage ist das christliche Menschenbild mit der Vision „Keiner darf verloren gehen!“
Text: CJD Berufsbildungswerk Frechen
Foto(s): CJD Berufsbildungswerk Frechen
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