Geschäfts- und Sozialbericht 2020 der ASG: Sanierung der Trinitatiskirche erfolgreich

Die 1860 fertiggestellte Trinitatiskirche ist die älteste neu erbaute evangelische Kirche im linksrheinischen Köln und seit vielen Jahren ein unverzichtbarer Bestandteil des kulturellen Lebens in der südlichen Altstadt. Auf das denkmalgeschützte klassizistische Bauwerk richtet der Geschäftsbericht für das Jahr 2020 der Antoniter Siedlungsgesellschaft mbH (ASG) im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region (EKV) ein besonderes Augenmerk. Denn es musste im vergangenen Jahr von Grund auf saniert und erneuert werden. Diese Aufgabe konnte das Architekturteam der ASG termingerecht und budgetgetreu abschließen. „Das war eine besondere Herausforderung“, sagt Bauleiter Michael Fischer in einem Interview mit den beteiligten Architekten, das im Bericht zu lesen ist. Der Programm- und Organisationsleiter der Trinitatiskirche, Wolf-Rüdiger Spieler, lobt die gute Zusammenarbeit mit der ASG: „Die Kommunikation war ganz ausgezeichnet, freundlich, wertschätzend und stets daran orientiert, diesen besonders wertvollen evangelischen  Kirchenraum in Köln angemessen zu sanieren, umzubauen und für die nächsten Jahrzehnte ‚fit‘ zu machen.“ In seinem Vorwort zum Bericht betont ASG-Geschäftsführer Guido Stephan: „Wir sind stolz darauf, dass wir das in uns gesetzte Vertrauen bestätigt haben.“

Professionelle Dienstleistungen rund ums Wohnen, Planen und Bauen

Aber auch andere aktuelle und abgeschlossene Architekturprojekte der ASG werden im Geschäftsbericht vorgestellt. So zum Beispiel die Sanierung der Stephanuskirche mit Neubau des Gemeindezentrums in Köln-Riehl. Hier übernahm die ASG die Bauherrenvertretung für die Kirchengemeinde. Das ausführende Architekturbüro Zeller Kölmel Architekten GmbH erhielt im März 2021 einen Architekturpreis für den gelungenen Sakralbau.

Die Gesellschaft ist seit ihrer Gründung 1951 weit über ein reines Wohnungsunternehmen hinausgewachsen. „Als immobilienwirtschaftliches Kompetenzzentrum der Evangelischen Kirche bündeln wir das ganze Spektrum professioneller Dienstleistungen rund um Wohnen, Planen und Bauen in einer Hand“, sagt Stephan. Neben der Bauherrenbetreuung, Projektentwicklung, Projektsteuerung, Planung, Denkmalpflege und Wertermittlung gehöre die Wohnungsverwaltung ebenso wie Dienstleistungen des ASG-Tochterunternehmens Grube & Räther GmbH im Bereich Garten- und Baumpflege, Hausmeisterdienste, Handwerker- und Reinigungsservice zu den Angeboten.

Bei alledem habe man den Gründungsauftrag nicht aus den Augen verloren: erschwinglichen Wohnraum bereitzustellen und Menschen ein sicheres Zuhause zu bieten. In den letzten Jahren hat die ASG in Ergänzung zu ihrem Wohnungsbestand und in enger Zusammenarbeit mit dem Diakonischen Werk und der Diakonie Michaelshoven Wohnprojekte für demenziell erkrankte Menschen, Jugendliche aus schwierigen Verhältnissen, Frauen mit häuslichen Gewalterfahrungen, alleinstehende Mütter mit Betreuungsbedarf, wohnungslos gewordene Familien und ehemals obdachlose Menschen realisiert, denen auf diese Weise die Rückkehr in die Selbstständigkeit und die eigene Wohnung ermöglicht wurde.

Seniorinnen und Senioren vermissten soziales Miteinander und Geselligkeit

Das Engagement im Seniorenwohnungsbereich mit der Betreuung durch ein eigenes Sozialmanagement stellt ein weiteres Angebot der ASG dar. Die aus der öffentlichen Bindung fallenden Seniorenwohnanlagen vermietet die Gesellschaft zu moderaten Konditionen an ältere Menschen, um die gewachsenen Sozialstrukturen zu erhalten. Im Sozialbericht kommen diesmal die beiden Mitarbeitenden des ASG-Sozialmanagements (SoMa) zu Wort, die in einem Interview erzählen, wie sie ihre Arbeit im Corona-Jahr 2020 erlebt haben. Beratungsangebote – wichtigster Bestandteil ihrer Arbeit – fanden überwiegend telefonisch statt, da Corona-bedingt alle Sprechstunden in den Seniorenhäusern ausfallen mussten.

„Manche müssen sich überwinden, von sich aus den Kontakt zu uns aufzunehmen. Da gibt es vielfach auch sprachliche Probleme. Einige sind sehr nervös am Telefon. Da ist viel Geduld gefragt“, erklärt Heike Kohr vom SoMa. Große Enttäuschung gab es bei den Seniorinnen und Senioren auf Grund der Absage von Veranstaltungen wie Jahreszeitenfesten, Ausflügen, Kreativ- und Sportangeboten oder gemeinsamen Mahlzeiten. 1100 solcher Angebote wurden in den vergangenen Jahren jeweils, zum Teil in Kooperation mit Seniorennetzwerken, durchgeführt. „Jedes einzelne Angebot ist für die Senioren wichtig“, so Kohr. Oftmals seien dies die einzigen Kontakte außerhalb der Familie und eine wichtige Abwechslung in deren Alltag. „Das soziale Miteinander und die Geselligkeit fehlte den Menschen“, so SoMa-Teamleiter Frank Nieder.

Keine negativen Auswirkungen durch die Covid-19-Pandemie

2020 konnte die ASG wieder als ein wirtschaftlich erfolgreiches Jahr abschließen. Bei Umsatzerlösen von ca. 13,9 Mio. Euro konnte ein Jahresüberschuss von rund 900.000 Euro gegenüber 766.000 Euro im Vorjahr erwirtschaftet werden. Unter Berücksichtigung eines Eigenkapitals von rund 24,4 Mio. Euro ergab sich eine Eigenkapitalrendite von 3,7 %. Die Investitionen im Bereich der Instandhaltung, Sanierung und Modernisierung blieben mit 2,5 Mio. Euro im Vergleich zu knapp 2,4 Mio. im Vorjahr auf einem hohen Niveau. Rund 3,4 Mio. Euro wurden in Sachanlagen investiert. Geplant ist noch in diesem Jahr für Ankäufe, Neubau und aktivierungspflichtige Modernisierungsmaßnahmen eine Investitionssumme von rund 6,5 Mio. Euro.

Hinsichtlich der Vermietungssituation hinterließ die Covid 19-Pandemie in 2020 keine nennenswerten Spuren. Mieterseitige Kündigungen lagen mit 111 Fällen um 26 Fälle unter dem Vorjahr. Auch die Zahl der sterbefallbedingten Kündigungen lag um fast 38 Prozent unter dem Vorjahreswert und war somit deutlich rückläufig. Die Neuvermietungsquote blieb auf dem Niveau des langjährigen Durchschnitts der Jahre 2010 bis 2019. Leerstände von mehr als drei Monaten waren überwiegend auf pandemiebedingte Kapazitätsengpässe der beauftragten Firmen zurückzuführen.

Der Geschäftsbericht und Sozialbericht 2020 können per Mail (info@asg.koeln) oder telefonisch (0221 931211-23) im Sekretariat der ASG angefordert werden. Sie stehen auch unter www.asg.koeln als Download bereit.

Text: Susanne Hermanns/APK
Foto(s): Andreas Richter/APK

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