Ge(h)denken – Jugendfahrt Israel

 

Das Herz des Menschen denkt sich seinen Weg aus, aber der Herr lenkt seine Schritte. – Sprüche 16,9

Am 18. Oktober 2019 startete die Gedenkstättenfahrt nach Israel unter der Leitung von Siggi Schneider und Daniel Drewes; 22 Teilnehmende (davon 16 Jugendliche aus dem Kirchenkreis Köln-Süd) durften sich auf 10 unvergessliche Tage freuen, die von Religion, Kultur und Aktionen geprägt waren.

Nachdem wir die meisten heiligen Stätten am ersten Tag am See Genezareth gesehen hatten, besuchten wir in Nazareth die Verkündigungskirche. Besonders faszinierend war auch der Besuch des Hula-Tals, bei dem wir überwinternde Vögel in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten durften.

Am nächsten Tag stand ein aktionsreicher Morgen auf den Plan. Wer noch nicht richtig wach war, wurde das spätestens beim Wildwasserrafting auf dem Jordan. Dem Nachmittag widmeten wir uns der geopolitischen Lage der Golan-Höhen. Interessant war vor allem das Erklärte in der Realität zu sehen, sodass die Problematik uns allen schnell bewusst wurde.

Der nächste Tag führte uns raus aus dem Norden und weiter in den Süden. Dieser Tag war vermutlich einer der Ereignisreichsten unserer gesamten Reise in Israel. Unser erster Stop war die Jordantaufstelle Qasr el Yahud von der es weiter zur Felsenfestung Masada ging. Von dort oben hatten wir einen atemberaubenden Blick über das Tote Meer in dem wir später baden gehen konnten. Abgerundet wurde der Tag durch einen Kamelritt in der Wüste und einem gemeinsamen Essen nach beduinischen Brauch in Kfar Hanokdim.

Der Sonnenaufgang während dem Frühstück in der Wüste hätte kein besserer Start in den vierten richtigen Tag sein können. Ein sehr intensiver Tag stand uns in Betlehem bei der Reha-Einrichtung „Lifegate“ bevor. „Lifegate“ ist eine ganz besondere und wichtige Einrichtung für Kinder und Jugendliche mit Behinderung in der arabischen Welt, die diese unterstützt ein weitgehend „normales“ Leben zu führen. Nach dem Gespräch mit dem Leiter der Einrichtung durften wir Klassenräume, den Kindergarten und Ausbildungsräume besichtigen. Im weiteren Tagesverlauf besuchten wir die Geburtskirche Jesus und die Hirtenfelder, die einen Blick auf unser nächstes Ziel Jerusalem boten.

Der Besuch vieler Kirchen prägte unseren nächsten Tag in Jerusalem. Der Blick vom Ölberg erlaubte uns eine grobe Übersicht über den Weg der uns bevorstand. Vom Ölberg ging es runter am jüdischen Friedhof vorbei, entlang des Garten Gethsemane mit der Kirche der Nationen durch das Löwentor in die Altstadt von Jerusalem. Wir folgten der Via Dolorosa, durch die Basare zur Grabeskirche, zu der wir von unserer Reiseleiterin die wichtigsten Informationen zur Geschichte und Architektur bekamen.

Der Tag des Besuches der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem wurde für uns einer der emotionalsten. Nach einer sehr informationsreichen Führung durch das Museum hatten wir die Chance mit einer Holocaustüberlebenden zu sprechen. Wir alle waren zutiefst berührt von ihrer Geschichte und von ihrem Mut und der Stärke uns diese zu erzählen. Sie erinnerte uns daran, dass wir die Aufgabe haben unsere nachfolgenden Generationen zu sensibilisieren, um  eine Wiederholung des Holocausts zu verhindern. Den Nachmittag durfte jeder für sich selbst gestalten, sodass jeder die Chance bekam das gehörte und gesehene zu verarbeiten.

Unser letzter Tag in Jerusalem wartete auf uns. In der Davidstadt hatten wir die Möglichkeit durch einen alten Wassertunnel zu waten. Danach besuchten wir die Hahnenschreikirche und wurden anschließend von unserem Busfahrer in die Altstadt Jerusalems gebracht.  Hier konnten wir nochmal ausgiebig handeln, einkaufen und essen.

Der achte richtige Tag führte uns früh am Morgen nach Tel Aviv, eine Stadt die im kompletten Kontrast zu allen zuvor besuchten Städten stand. Nach einem schönen Stadtspaziergang in Tel Aviv stand uns der späte Nachtmittag zur freien Verfügung.

Der Abschied am nächsten Tag fiel uns alle sehr schwer! Die vielen, verschiedenen Eindrücke von  Israel und die neuen Freundschaften werden uns alle noch lange begleiten.

Zum Abschluss möchte ich mich nochmal im Namen der Gruppe bei unserer Reiseleitung bedanken, sowie bei unserem Busfahrer Bader, der uns immer sicher und zuverlässig von Ort zu Ort gefahren ist. Ein besonderes Dankeschön gilt Siggi und Daniel, die uns diese unvergessliche Zeit in Israel ermöglicht haben!

Lisa Sophie Jochens (Gemeinde Sindorf)