Diakoniespende 24/25 – Künstler Cornel Wachter im Vringstreff: „Jeder Atemzug ist ein Geschenk“
Das Leben sei ein Wahnsinnsgeschenk, jeder Atemzug sei schon ein Geschenk für sich, jeder Tag ein Gottesdienst, ist der Künstler Cornel Wachter überzeugt. Ein Geschenk, das nicht verschwendet werden darf. Und so engagiert er sich als Netzwerker seit Jahrzehnten für andere. „Das Talent, auf jeden zuzugehen und offen für alle Menschen zu sein, habe ich von meiner Mutter“, berichtet er. In seiner Familie habe es immer ein soziales Gewissen gegeben, erläutert Cornel Wachter und erzählt von seiner Verbindung zum Vringstreff, die damit begann, dass er sich neugierig an einen der Tische setzte, um etwas zu essen.
Der Vringstreff im Vringsveedel ist noch bis September 2025 Empfänger der Diakoniespende des Kirchenverbandes Köln und Region. Bis zu einer Summe von 100.000 Euro verdoppelt der Kirchenverband die Summe.
Diakoniespende: Was kann man tun?
Bei einem Benefizkonzert des Kölner Bläserquartetts Talking Horns hatte der Künstler zu seinem Bedauern kein Geld dabei, wurde von Pfarrer i.R. Hans Mörtter, Vorsitzender des Vereins Vringstreff, gebeten, sich stattdessen doch mal den Vringstreff anzuschauen. „Ich wurde da gleich angesprochen und um Hilfe beim Ausfüllen von Unterlagen gebeten. Ich war sofort auf Augenhöhe dabei“, erinnert der Preisträger des Kölner Ehrenamtspreises 2022 sich lächelnd. Vier schlichte Worte tauchten daran anschließend in seinen Gedanken auf: Was kann man tun?
Diese Worte motivieren den Bildhauer und Maler seither, den Vringstreff bekannter zu machen, Menschen in den Treff zu holen. „Kommt doch auf ein Mittagessen vorbei“, ist die Bitte, die oft dazu führt, dass Prominente wie Mariele Millowitsch, Wolf Maahn oder Gitarrist Steve Hackett, in den 1970er Jahren Mitglied der Band Genesis, vorbeischauen und sich wohlfühlen. Geschäftsleute habe er schon gebeten, ihre Geschäftsessen im Vringstreff abzuhalten, sagt der Künstler – das Essen gibt es für einen überschaubaren Betrag, meist wird das, was so weniger ausgegeben wurde, gleich an den Ort der Begegnung gespendet, freut sich Cornel Wachter. „Ich kenne so viele Menschen in Köln und habe schon so viele in den Treff geholt, um dann dort zu spüren, dass sie auf der derselben Wellenlänge schwingen.“
Kölner Dreigestirn wird den Vringstreff besuchen

Auch die seit 2007 bestehende Tradition, dass das Kölner Dreigestirn den Vringstreff besuchen kommt, geht auf seine Initiative zurück. „Damals war Jacky Beumling Prinz Karneval, Jacky I. aus dem Traditionskorps der Roten Funken. Ich sprach ihn an und bat ihn, einen Besuch im Severinsveedel auf die Liste zu setzen. Es klappte.“ Und so wurde seitdem in jeder Session der Vringstreff Gastgeber des Dreigestirns. In diesem Jahr schauen Prinz René I., Bauer Michael und Jungfrau Marlis von der StattGarde Colonia Ahoj am Dienstag, 11. Februar, 14 Uhr, vorbei. Auch in diesem Jahr erhält das Dreigestirn, der Tradition gemäß, ein Kunstwerk von Cornel Wachter. Es passt zu Köln und es passt in eine Hand: Wachter hat eigens für diese Gelegenheit den „Bronzenen Rievkooche“ geschaffen, der als „Vringstreff-Preis“ verliehen wird.
Jeder, der einmal da gewesen sei, habe später zugunsten des Vringstreff „nach außen gefunkt“, freut der Künstler sich. Und er betont als gläubiger Mensch, dass sein irdischer Besuch einen Sinn gehabt habe, wenn er Menschen zusammenbringen konnte. „Ein Leben muss etwas für andere ergeben haben, wenn es schließlich endet“, so seine Überzeugung.

Cornel Wachter ist in seinem Veedel, zu dem eben auch der Vringstreff gegenüber St. Severin gehört, sehr verwurzelt. Er ist sicher: „Ich muss hier nicht raus, denn hier ist bisher noch alles, was ich brauche. Momentan funktioniert das sehr gut.“
Text: Katja Pohl
Foto(s): Stefan Schmitz/Matthias Pohl
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