Diakoniespende 2023/2024: „Lokal Vielfalt“ setzt sich gegen Rassismus ein – und wie man sich selbst engagieren kann

Kulturelle Vielfalt ist Bereicherung: Das will das „Lokal Vielfalt“ zeigen. Und nicht nur das „Lokal Vielfalt“: In der Domstadt haben sich hunderte Menschen, viele Vereine, Schulen, Organisationen, Gewerkschaften und Kirche anlässlich der Aktion #15 vor 12 des Bündnisses „Köln stellt sich quer“ gegen Rassismus eingesetzt. Sie trafen sich u.a. nach einem Sternmarsch aus vier unterschiedlichen Richtungen – zu einer 3000 Menschen umfassenden Kundgebung am Rheinufer.

Unter ihnen waren auch Fenja Petersen, Projektleiterin des „Lokal Vielfalt“ und vier weitere Mitarbeitende, die in der Schildergasse bei einer Plakat-Malaktion mit jungen und alten Menschen ins Gespräch kamen. Schon vorher hatten die Mitarbeitenden der Diakonie in der Kartäusergasse mit Schildern an der Straße auf die abendliche Kundgebung hingewiesen. „Wir vom Fachdienst Migration im Diakonischen Werk Köln gehören dem Kölner Forum gegen Rassismus an. Damit ist automatisch auch das Projekt ,Lokal Vielfalt‘ in die Arbeit des Forums eingebunden“, betont Fenja Petersen.

Infos einholen, sich ehrenamtlich engagieren und auf Familie und Freunde aktiv zugehen

Das Projekt „Lokal Vielfalt“ ist Empfänger der Diakoniespende 2023/2024 des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region. Das Besondere daran ist auch in diesem Jahr: Der Kirchenverband verdoppelt jede Summe bis zu einem Spendenaufkommen von 100.000 Euro. Die Diakoniespende soll dafür verwendet werden, das Angebot des „Lokal Vielfalt“ um einen festen, zentraler gelegenen Standort sowie ein Lastenfahrrad zu erweitern, das ab Sommer als „Lokal Mobil“ nicht nur im Kölner Norden sichtbar sein soll, um das Angebot an noch mehr Orten im Stadtgebiet, insbesondere an Unterkünften für geflüchtete Menschen, bekannt zu machen.

Projektleiterin Petersen erzählt von der Aktion: „Viele junge Menschen kamen auf uns zu, um darüber zu sprechen, wie sie Rassismus etwas entgegensetzen könnten.“ Das Thema Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit sei gerade sehr aktuell in den Schulen, berichteten die Jugendlichen. Sie erhielten unter anderem den Tipp mit Freunden und Familien zu sprechen, sich dort ehrenamtlich zu engagieren, wo Menschen sich für eine bunte Gesellschaft einsetzen und Veranstaltungen zu besuchen, um informiert zu bleiben.

Beobachtet hat sie allerdings auch, dass Menschen sich Sorgen machen, sich fragen, wie viel Vielfalt eine Stadt aushalten kann. „Darauf haben wir geantwortet, dass unsere Gesellschaft von Vielfalt lebt, dass es wichtig ist, einander kennenzulernen und es gut ist, aktiv mitzugestalten, neue Wege zu gehen.“ Dass einige dieser Menschen sich vorstellen können, sich ehrenamtlich einzusetzen, Flyer mitgenommen und Kontakte ausgetauscht wurden, freute die Projektleiterin besonders.

Das „Kölner Forum gegen Rassismus und Diskriminierung“

Das „Kölner Forum gegen Rassismus und Diskriminierung“ ist ein Bündnis von Organisationen, die sich gegen Rassismus und Diskriminierung und für Chancengleichheit aller Menschen in der Domstadt engagieren. Gegründet wurde es im Jahr 2009 von Nichtregierungsorganisationen, städtischen Dienststellen und weiteren Organisationen.

Das „Lokal Vielfalt“: Die Stadt noch ein bisschen bunter machen

Zur Steuerungsgruppe des „Lokal Vielfalt“ um Projektleiterin Fenja Petersen gehören neben dem Diakonischen Werk Köln und Region auch die Melanchthon-Akademie und mehrere evangelische Kirchengemeinden des Kirchenverbandes Köln und Region. Das im Herbst 2022 gestartete Modellprojekt gestartete „Lokal Vielfalt“ ist schnell zum Renner im Turmcafé der Evangelischen Nathanael-Gemeinde in der Escher Straße in Köln-Bilderstöckchen geworden. Schon jetzt wird das noch junge Projekt gut angenommen, werden Workshops ebenso wie Beratungsangebote für Geflüchtete und Räume für ehrenamtlich engagierte Gruppen nachgefragt. Jede Spende hilft, lebendige Vielfalt als Teil unserer demokratischen Gesellschaft sichtbar werden zu lassen und Haltung gegen Rassismus und Rechtspopulismus zu zeigen.

www.diakoniespende-koeln.de

Text: Katja Pohl
Foto(s): Matthias Pohl

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