Der Konfi-Cup, eine Brücke zwischen Konfirmanden- und Jugendarbeit
Es riecht nach Gummi und Schweiß in der fensterlosen Soccerhalle in Klettenberg. Drei Indoor-Spielfelder reihen sich aneinander. Rund 50 Konfirmandinnen und Konfirmanden in Fußballtrikots wuseln durch die Halle. Hinzu kommen ein halbes Dutzend Organisatorinnen und Organisatoren aus dem Kirchenkreis, etliche ehrenamtliche Teambetreuer, Trainer sowie Fans und Eltern der Jugendlichen. Der Jubel wenn ein Tor fällt ist genauso laut wie auf einem großen Spielfeld draußen. Die Köpfe sind erhitzt und der Umgang miteinander ist freundschaftlich. Die Regeln des Konfi-Cups legen großen Wert auf Fairness untereinander. Die Mannschaften sind gemischt, Mädchen dürfen und sollen auch mitspielen. Fünf von 16 Gemeinden des Kirchenkreises nahmen in diesem Jahr am Konfi-Cup teil: Rondorf, Wesseling, Sindorf, Zollstock und Kerpen. Rodenkirchen und Bayenthal mussten aus Krankheitsgründen kurzfristig absagen.
Normalerweise sind jeweils sieben Spielerinnen und Spieler auf dem Feld. Gespielt wird im Turniermodus. D. h. jeder gegen jeden und am Ende entscheidet das Torverhältnis und die daraus resultierenden Punkte. Solidarisch entschieden die vier vollständig angetretenen Teams, dass gegen Zollstock nur zu viert gespielt wird. „Eine sehr schöne Regelung“ fand Siggi Schneider, seit dem Sommer 2017 Jugendreferentin des Kirchenkreises und Mitorganisatorin des Konfi-Cups. Sie sieht den Konfi-Cup auch als „tolle Möglichkeiten, dass die Pfarrerinnen und Pfarrer mit ihren Konfis mal anders umgehen als im normalen Konfirmandeunterricht – Mit ihnen im Vorfeld trainieren, Strategien besprechen oder teilweise sogar die Trikots selber gestalten.“
Gemeinsam mit Siggi Schneider und einem kleinen Team aus Ehrenamtlichen leitet Hendrik Budde, Gemeindepfarrer in Wesseling und Sindorf, den Konfi-Cup nun schon zum dritten Mal. Er selbst ist zwar kein glühender Fußballfan, findet es aber trotzdem sehr spannend, seine Konfis in einer noch mal ganz anderen Rolle zu erleben. Superintendent Dr. Bernhard Seiger ist ein großer Fußball-Fan, schaut auch privat gerne Fußball, ob im Fernsehen oder im Stadion. Als 2006 die Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland stattfand, war er maßgeblich daran beteiligt, dass der Konfi-Cup ins Leben gerufen wurde. Seiger verrät, dass es in der Konfirmandenarbeit oft um biblische Inhalte und gemeindliches Leben ginge, so dass sie von vielen Jugendlichen als eine Art Schule erlebt würde. Wenn man jedoch ein Stück Jugendarbeit mit der Konfirmandenarbeit verbände, bliebe viel mehr hängen „deswegen denke ich, dass der Fußball eine wunderbare Brücke für Mädchen und Jungs ist. Das sie in der Konfirmandenzeit als Gruppe etwas erlebe: Sportlichen Ehrgeiz, Konkurrenz und Erfolg und dass das auch mit hängen bleibt – in der Erinnerung an die Konfirmandenzeit.“
Der Konfi-Cup 2019 des Kirchenkreises Köln-Süd blieb bis zum Schluss richtig spannend. Zum Schluss siegte Sindorf mit 12 Punkten vor Rondorf mit 9 Punkten. Dritter wurde Kerpen mit 4 Punkten. Es folgten Wesseling und Zollstock. Allen Spielerinnen und Spielern hat das Turnier großen Spaß gemacht. Das lag vor allem am fairen und respektvollen Umgangs miteinander, wie viele Jugendliche betonten. Verletzungen gab es keine. Die beiden Sanitäter hatten nichts zu tun. Stellvertretend für das ganze Team freute sich Jannik von der Siegermannschaft aus Sindorf: „Es fühlt sich toll an, den Pokal das erste Mal nach Sindorf zu holen.“ Das Sindorfer Konfi-Cup-Team darf nun den Kirchenkreis Köln-Süd auf dem landesweiten Konfi-Cup der Evangelischen Kirche im Rheinland vertreten, das in einigen Wochen in Köln-Lövenich ausgetragen wird. Sollten sie dort gewinnen, dürfen sie das gesamte Rheinland beim Deutschland-Pokal der Evangelischen Kirche vertreten.
Text: Jutta Hölscher
Foto(s): Jutta Hölscher
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