Superintendentin Andrea Vogel zur Passionszeit

„Ostern ist dieses Jahr geschlossen…„

So, oder ähnlich steht es an Hotels, Restaurants, Bekleidungsgeschäften, Friseurläden und leider auch an unseren Kirchen.

Dieses Jahr bleiben für alle die Kirchenportale zu, ohne wenn und aber. Das wird für uns Christinnen und Christen ein sehr prägendes Erlebnis werden.
„Kommet her zu mir, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will euch erquicken.” Das sind die Worte Jesu;
doch wohin sollen wir kommen, wenn niemand Einlass gewährt?
Das fragt sich auch Superintendentin Andrea Vogel in diesem Jahr. Wohin gehen, wenn die Kirchen in allen Ländern nicht für Gottesdienste geöffnet werden dürfen?

Kopfkino

Bilder geistern durch unsere Köpfe: Ein einsamer Papst auf dem Petersplatz oder eine leere Pilgerstätte in Mekka zeigen, dass das Virus keinen Halt macht vor anderen Konfessionen und anderen Glaubensrichtungen.

Pfarrerin Vogel weist auf einen besonderen Türgriff hin, auf dem genau diese Worte Jesu stehen: Kommet her zu mir, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will euch erquicken!

“…wenn sie jetzt (an diesem Kirchenportal) vorbei gehen und Zeit haben, schauen sie, gucken sie”, so Vogel „ein Hinweis, unsere Sorgen, Nöte und Ängste mitzubringen und Gott im Gebet anzuvertrauen.”

Gott findet Möglichkeiten, jede einzelne und jeden einzelnen von uns zu erreichen – vor verschlossenen Türen macht er nicht halt, er öffnet einfach andere… Ostern geschlossen? Vielleicht gilt das für die Türen der Kirchengebäude, nicht aber für die, die zu unseren Herzen führen! Denn Gott ist überall! Lassen Sie ihn eintreten!

Weitere Videos? Dann abonnieren Sie unseren YouTube-Kanal:

www.youtube.com/kirchekoeln

Das gesprochene Wort zum Nachlesen

Ich stehe vor einer Kirchentür, die geschlossen ist. Nicht nur heute, sondern auch sonntags morgens, wenn sie eigentlich geöffnet sein sollte zum Gottesdienst. Diese Kirchentür wird auch sonntags morgens nicht geöffnet, weil wir aufgrund der Pandemie momentan keine Kirchentüren öffnen dürfen. Auch nicht sonntags morgens. Aber jede und jeder der Zeit hat und hier vorbeikommt, kann trotzdem etwas mitnehmen, denn dieser Türgriff ist besonders. Auf diesem Türgriff steht ein Wort aus dem Matthäus-Evangelium, da kann ich lesen: „Kommet her zu mir, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will euch erquicken.“ Dieser Türgriff, ein Hinweis, unsere Sorgen, Nöte und Ängste mitzubringen und Gott im Gebet anzuvertrauen. An diesem Ort oder an jedem anderen. Hier kann ich mich niederlassen, hier kann ich loslassen was schmerzt, was belastet und spüren, was mir gut tut. Ich habe einen Ort, ich habe einen Raum, in dem ich angenommen bin und Zuversicht spüren kann. Das Kleine im Großen, mitten in der Krise erkennen. Das wünsche ich Ihnen, dass es Ihnen an diesem Kirchraum und an anderen Kirchen gelingt. Auch dort werden sie Bibelworte finden, die Trost und Zuversicht ausstrahlen. Nehmen Sie sie mit, fühlen Sie sich ein wenig getröstet und vielleicht spüren sie auch die Zuversicht. Sie werden diese gute Botschaft auch in anderen Worten finden, an anderen Kirchen. Schauen Sie und ich wünsche Ihnen, dass Sie so manch tröstendes Wort finden, das Ihnen gut tut. Seien Sie behütet.

Text: APK/Vogel
Foto(s): APK/Thorsten Levin

Der Beitrag Superintendentin Andrea Vogel zur Passionszeit erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.