Kirche2go fragt: Was ist die Seele?
Kirche2go fragt: Was ist die Seele? Wenn man Kinder fragt, was die Seele ist, dann ist das was Unsterbliches. Etwas das immer überdauert und was den Menschen eigentlich zum Menschen macht. Diese Vorstellung, dass wir eine Seele haben, ist in der Bibel eigentlich tatsächlich gar nicht so angelegt, erklärt Pfarrerin Laura Kadur in dieser Kirche2go-Folge:
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Hier der Text zum Nachlesen:
Was ist eigentlich die Seele und wo sitzt sie? Was unterscheidet uns Menschen eigentlich von Häusern, von Maschinen? „Wo eigens ist uns die Seele“, das was uns lebendig macht, wenn man so will. Wenn man Kinder fragt, was die Seele ist, dann ist das was Unsterbliches. Etwas das immer überdauert und was den Menschen eigentlich zum Menschen macht. Diese Vorstellung, dass wir eine Seele haben, ist in der Bibel eigentlich tatsächlich gar nicht so angelegt. Das Alte Testament kennt nur den Menschen in seinem Jetzt, in seiner jetzigen Lebendigkeit. Es gibt so was, das nennt sich „Neffesch“ auf Hebräisch, das heißt „Kehle“, da kommt das ganze Verlangen quasi her. Da ist der Geist Gottes, der Atem Gottes in dieser Kehle. Und im Neuen Testament, die Psyche, das kennt man vielleicht schon aus der Psychologie, da geht es um das, was das Leben fördert, also das, was das Leben des einzelnen Menschen lebenswert macht. Das übersetzt das neue Testament auf auch oft mit „Seele“. Durch die Entwicklungen in der Philosophie, die wir haben, ist es irgendwann passiert, dass Leib und Seele voneinander getrennt worden sind. Deshalb hatte die Seele plötzlich etwas Unsterbliches an sich. In der Religion, in der ich Zuhause bin, also im Christentum, ist es so, dass wir an die Auferstehung der Toten glauben. Und diese Unsterblichkeit der Seele, dass also etwas überdauert, das ist ja erstmal der Auferstehung so ein bisschen fremd, weil wir natürlich daran glauben, dass wir ganz neu geschöpft werden. Allerdings glaube ich auch, dass etwas von uns bleibt, dass das nach unserem Tod bei Gott geborgen ist, dass wir eine Verbindung haben zwischen dem, wie wir jetzt sind und so, wie wir glauben, auferstehen zu können bei Gott. Das kann man „Seele“ nennen, wenn es einem leichter fällt. Einen wirklich guten Begriff gibt es dafür vielleicht gar nicht. Wenn man mich also fragt, wo sitzt die Seele? Dann würde ich sagen, sie sitzt auf jeden Fall in uns drin und wir spüren sie, wenn wir angerührt sind durch etwas, wenn wir uns auch mitreißen lassen, wenn wir sehen und spüren, dass wir eben keine leblosen Maschinen sind, sondern fühlende begeisternde Wesen. Und diese Seele, die gehört zu Gott und darum geht es eigentlich nur.
Text: Frauke Komander/APK
Foto(s): APK
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