Herbstsingwoche des Kirchenkreises Köln-Süd: Ein Musical vom Wünschen, Haben und Teilen

Kleine Leute und große Themen – wie gut das zusammenpassen kann, konnten die Besucher und Besucherinnen der Abschlusspräsentation der fünften Herbstsingwoche des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Süd in der Melanchthonkirche erleben. 19 Kinder im Alter zwischen sieben und 12 Jahren (davon 13 ohne „Kinderchorerfahrung“) hatten fünf Tage gemeinsam in der Jugendherberge Burg Blankenberg in der Eifel verbracht und dort unter der Regie von Marie-Joelle Wolf das Musical „Guckt mal über´n Tellerrand“ erarbeitet. Zu der Musik von Kurt Enßle schrieben die Kinder eigene Texte und tauchten dafür tief in mehre Themen aus den Bereichen Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit ein:

Wer hat den längsten Weihnachtswunschzettel? Als sich Fanny (Mathilde Dobernecker), Felicitas (Ophélie Jerusalem) und Franz (Paul Woitecki) gerade mitten in diesem Wettbewerb befinden, tauchen plötzlich zwei recht ungewöhnliche Engel (Elsa Kappenstein, Tim Woitecki) auf, die sie mit auf eine lehrreiche Reise nehmen und so manches der ersehnten Geschenke zum Sprechen bringen.

Berge von Elektroschrott

Der Rucksack (Franziska Wollmann), die Jeans (Lotte Mattarei) und die Mütze (Luisa Liersch) machen auf die menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen in der Textilproduktion aufmerksam. Das Bügeleisen (Ricarda Gies, Mila Kappenstein, Annika Lechner) und das Elektroauto (Theresa Demmelmeier, Leni Herrmann, Amelie Roggendorf) erzählen von den Bergen von Elektroschrott, die entstehen, wenn defekte Geräte einfach weggeworfen werden und von den Folgen des Kupferabbaus für die Ökosysteme in den betreffenden (oft wasserarmen) Ländern und die Gesundheit der Beschäftigten.

Zusammenhang zwischen Holzwirtschaft und Artenvielfalt

Der Tellerdrehstab (Mathea Mattarei) schließlich kann gemeinsam mit dem Waldbesitzer (Leon Götzel) ein Lied davon singen, was extensive Holzwirtschaft mit der Artenvielfalt anrichtet.

Begleitet wurden die Kinder von drei professionellen Musikern: Samuel Dobernecker (Saxofon und Flöte), Elisabeth Coudoux (Violoncello) und Basil Weis (Klavier). Die musikalische Leitung hatte Kantorin Ruth Dobernecker.

Eine gute Portion Nachdenklichkeit

Nach der etwa 45-minütigen Aufführung blieben das Staunen darüber, dass das alles in weniger als einer Woche auf die Beine gestellt wurde, eine gute Portion Nachdenklichkeit und das Vorhaben, beim eigenen Konsum öfter mal über den Tellerrand zu schauen. Dafür gab es zu Recht viel Applaus von Eltern, Großeltern, Geschwistern und Gästen.

Übrigens: Die nächste Herbstsingwoche des Kirchenkreises Köln-Süd findet vom 9. bis 14. Oktober 2023 statt.

Text: Priska Mielke
Foto(s): Priska Mielke

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