„Geht doch!“ Superintendentin Andrea Vogel zur Passionszeit 2021
„In der Krise beweist sich der Charakter.“ Schnell finden wir uns in Routinen wieder, die wir nicht bewusst kontrollieren. Zorn oder Blockaden sind häufige Reaktionen. Doch wie verhalten wir uns richtig, wenn wir dem Konflikt gegenüberstehen? Gott schafft Raum dafür, dass wir in Frieden das Feld räumen dürfen und uns nicht in kriegerische Auseinandersetzungen verlaufen.
Superintendentin Andrea Vogel nimmt sich ein Beispiel an Abraham und Loth: „Es nicht auf die Machtfrage in einem Konfliktfall ankommen zu lassen, sondern die Blockadehaltung aufzugeben“, ist Ihre Antwort und das wünscht sie sich und uns in dieser Passionszeit.
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Hier der gesamte Text zum Nachlesen
In einem Konfliktfall – und davon haben wir in unserem Leben einige, geht es mir oft so, dass ich dann gerade die Sehnsucht nach Weite habe. Dass ich aus der Blockade in einem Konfliktfall herauskommen möchte und dann wünsche ich mir, meinen Blick ins Weite schweifen zu lassen, um wieder zurückzukommen und zu gucken: Wie kann man denn diesen Konflikt lösen?
Diese Sehnsucht nach Weite kann ich auch finden in einer biblischen Geschichte um zwei Männer: Abraham und Loth. Abraham ist der Ältere und er hat in einem Konfliktfall die Initiative übernommen. Abraham und Loth sind beide reich. Sie haben Viehherden, aber sie haben auf Dauer zu wenig Weide. Zuerst tragen den Konflikt ihre Angestellten, die Hirten, aus. Dann aber ergreift der ältere Abraham die Initiative und sagt, wir müssen uns trennen. Liegt nicht das ganze Land vor dir? Lass uns einen guten Weg finden. Überlege dir was du tun willst. Willst du nach rechts? Dann gehe ich nach links. Willst du nach links? Dann gehe ich nach rechts.
Loth lässt seinen Blick schweifen und sieht den Fluss Jordan mit viel Wasser und denkt: Dahin mit meiner Herde – das wäre eine gute Lösung. Und so sagt er denn: Es ist so, ich gehe zum Fluss Jordan. Abraham ist großzügig, hat Mut hat Gelassenheit und den Weitblick. Abraham kann es sich leisten, nicht zu wissen, wohin sein Weg führt, weil er in einem tiefen Vertrauen diesen Weg geht. Er fühlt sich von Gott gesegnet und sagt: Mein Gott ist mit mir, ich werde meinen Weg finden. Es nicht auf die Machtfrage in einem Konfliktfall ankommen zu lassen, nicht die Blockadehaltung groß zu machen, sondern die Sehnsucht nach Weite zu finden, das wünsche ich mir und Ihnen!
Text: Andrea Vogel/APK
Foto(s): APK
Der Beitrag „Geht doch!“ Superintendentin Andrea Vogel zur Passionszeit 2021 erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.