Frühjahrssynode 2012

Superintendent Dr. Bernhard Seiger begrüßte bei der Frühjahrs-Tagung der Kreissynode des Kirchenkreises Köln-Süd am Samstag, 2. Juni 2012, 73 von 81 stimmberechtigten Mitgliedern im Berufsförderungswerk Michaelshoven. Schwerpunktthemen waren die Vorstellung einer neuen Kirchenkreis-Konzeption, Wahlen für den Kreissynodalvorstand und die Landessynode sowie die Wahlen zur Entsendung in den Evangelisch-Katholischen Arbeitskreis für Ökumene im Stadtbereich Köln.
In seinem Grußwort vor der Synode hob der katholische Kreisdechant Achim Brennecke, zuständig für den Rhein-Erft-Kreis, die enge Verbundenheit der beiden Kirchen hervor und betonte die Chancen, die im „freundlichen Umgang“ miteinander liegen. Beispielhaft nannte er das gemeinsame Thema „Schutz des Sonntags“.

Menschen zum Glauben einladen 
Die neue 30-seitige Kirchenkreis-Konzeption, die jetzt auf der Synode einstimmig verabschiedet wurde, beschreibt den Status Quo der Aufgaben innerhalb des Kirchenkreises. Sie beinhaltet die Form, wie der Kirchenkreis organisiert ist, und welche Arbeitsschwerpunkte er sich setzt. Der Kirchenkreis Köln-Süd hält fest: „Wir sind eine Kirche, die auf Menschen zugeht, um sie mit dem Evangelium in Kontakt zu bringen, sie zum Glauben einzuladen, ihnen zu dienen und mit ihnen nach Orientierung zu suchen. Sie nimmt ihren Auftrag in Gestalt von Dienst (Diakonia), Gemeinschaft (Koinoia), Gottesdienst (Leiturgeia) und Zeugnis (Martyria) und im Einsatz für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung wahr. Darüber hinaus erfüllt sie ihren Auftrag durch den Dienst der Seelsorge und der Bildungsarbeit“.

Pfarrstellen und weitere Personalplanung 
Die neue Konzeption geht davon aus, dass der Kirchenkreis Köln-Süd, bedingt durch strukturelle Veränderungen, vermehrt konzeptionell „denken und handeln“ muss. Es gilt, die Kooperation zwischen den einzelnen Gemeinden zu fördern. Darüber hinaus soll die Kreissynode über Pfarrstellen beschließen sowie über die weitere Personalplanung. Inhaltliche Schwerpunkte werden künftig ebenfalls durch den Kirchenkreis gesetzt und regelmäßig fortgeschrieben.

„Evangelisch“ als Erkennungsmerkmal breiter vertreten
Besondere Chancen sieht der Kirchenkreis in der regionalen Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden und im Austausch von Kolleginnen und Kollegen und Nachbarpresbyterien. Aufgezählt werden unter anderem folgende Ziele: Synergien bei Jugendfreizeiten / Kanzeltausch / Presbyterstammtisch / Befreiung vom Kirchturmdenken / Erhalt von Stellen / Kooperation von Chören / gemeinsames politisches Auftreten / evangelisch als Marke breiter vertreten.

Konzeption nennt Schwerpunkte
Jugendarbeit: „Die Jugend ist nicht nur die Zukunft der Kirche, sie ist schon jetzt ihre Gegenwart“ formuliert die Kirchenkreis-Konzeption. Kirche und Religion werden als „wichtiges Lebenselement“ genannt. Jugendliche sollen „Antworten auf ihre Suche nach Gemeinschaft, Normen, Erlebnissen und Spiritualität finden können“.
Kirchenmusik: „Musik in der Kirche ist eine elementare Lebensäußerung des Daseins vor Gott“. Angestrebt wird, Kantaten, Motetten und Oratorien in Gottesdiensten und Konzerten zu initiieren. Dabei soll die musikalische Verantwortung im Kreiskantorat liegen. „Gemeinsame Projekte wie ein Kinderchortag, ein Bläser-Workshop, eine Musikstafette und Orgel-Emporen-Tage stärken die Freude an der Musik und am Musizieren“.
Ökumene: „Die ökumenische Zusammenarbeit wird auf dem Gebiet des Kirchenkreises mit der römisch-katholischen Kirche, der griechisch-orthodoxen Kirche sowie den Freikirchen durch viele Gemeinden gepflegt und zum Teil intensiv gestaltet“. Darüber hinaus weist die Konzeption auf die seit 1987 bestehende ökumenische Partnerschaft mit dem Kirchenkreis Silindung und dem Krankenhaus Balige der Toba-Batak-Kirche in Nordsumatra hin.
Frauenarbeit: Neben der Arbeit der Evangelischen Frauenhilfe e.V. stellt der regelmäßig jährlich veranstaltete Frauentag einen wichtigen Schwerpunkt dar. „Die Frauentage stehen unter einem Motto mitten aus dem Leben und ermutigen und stärken die Teilnehmerinnen für ihren Alltag in Familie, Beruf und Kirche“, drückt das Papier seine Wertschätzung für den Frauentag aus – der übrigens 2013 sein 20-jähriges Bestehen feiert!

Ziele und Verabredungen bis 2016:
Die neue Kirchenkreis-Konzeption nennt Ziele für die Arbeit bis zum Jahr 2016: Vor allem soll die Zusammenarbeit in der Region gestärkt werden. Die dadurch entstehende Vernetzung soll „von unten“ wachsen, insbesondere in den Bereichen Jugendarbeit und Kirchenmusik. Damit hat sich der Kirchenkreis Köln-Süd endgültig für die Jugendarbeit ausgesprochen, die lange Jahre im Kirchenkreis nicht mit einer hauptamtlichen Stelle besetzt war. Außerdem sollen die Aufgaben der Synodalbeauftragten klarer beschrieben werden.

Wahlen in den Kreissynodalvorstand
Der Kreissynodalvorstand ist das Leitungsgremium einer Kreissynode. In seinem Amt als Assessor bestätigt wurde der Wesselinger Pfarrer Ralph-Rüdiger Penczek. Pfarrer Michael Miehe aus Rodenkirchen wurde erneut zum 1. stellvertretenden Skriba gewählt. Bestätigt wurde auch der Liblarer Pfarrer Hartmut Müggenburg als 2. stellvertretender Skriba. Synodalältester bleibt der Gleueler Diplom-Ökonom Lothar Ebert, als 2. Synodalälteste wurde die Richterin Sabine Finster aus Lechenich neu gewählt. Heike Kümpel aus Kerpen wurde zur 1. Stellvertreterin des ersten Synodalältesten berufen. Als weitere Stellvertreter wurden Diplom-Ingenieur Peter Pfannkuche aus Brühl und Diplom-Kaufmann Klaus Selinger aus Wesseling gewählt.

Abgeordnete für die Landessynode: 
Als theologischer Abgeordneter für die Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland wurde Pfarrer Hartmut Müggenburg (Liblar) gewählt. Neben dem theologischen Abgeordneten wurden als nicht-theologische Abgeordnete gewählt: Rechtsanwalt Professor Dr. Udo Bühler (Sindorf) und Coach Gerhard von Richthofen (Brühl).

Entsendung in den Evangelisch-Katholischen Arbeitskreis:
Anne Geburtig aus der Diakonie Michaelshoven und Jutta Gawrisch aus der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Bayenthal wurden einstimmig von der Synode des Kirchenkreises Köln-Süd in den Evangelisch-Katholischen Arbeitskreis für Ökumene im Stadtbereich Köln entsendet. 

Text: Angelika Knapic
Foto(s): Celia Körber-Leupold/bierbass-art