„Du sollst von nun an nicht mehr Jakob heißen. Du sollst Israel heißen.“ – Schulreferentin Carmen Schmitt in ihr Amt eingeführt

Carmen Schmitt hat ein Faible für biblische Helden. Nicht jedoch für die Perfekten, sondern für die Unfertigen – eben diejenigen, die mitten im Leben stehen und sich Fragen stellen. Denn auch Carmen Schmitt zählt nach eigenen Angaben zu denjenigen Menschen, die sich viele Fragen stellen. Ihre Fragen haben sie Anfang April in die Kartäuserkirche geführt, wo sie in den Dienst einer Schulreferentin im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region eingeführt wurde.

„Die Mindestanforderungen sind mit Ihnen erfüllt.“

Doch: „Was macht eine gute Schulreferentin aus? Das haben wir uns natürlich gefragt im Vorfeld der Besetzung der Stelle“, verrät der stellvertretende Stadtsuperintendent Markus Zimmermann. Und die Frage beantwortet er selbst: „Wir möchten jemanden haben, die freundlich ist. Offenherzig. Die auf Menschen wirkt.“ Das Schulreferat wünschte sich eine gute Pädagogin mit praktischer Erfahrung, die auch weiß, wovon sie spricht. „Diese Kenntnis hat Frau Schmitt. Die Mindestanforderungen sind mit Ihnen erfüllt“, erklärt Zimmermann schmunzelnd.

Carmen Schmitt ist keine Pfarrerin, sie ist Theologin. Ihre fragende Mentalität hat sie nicht nur durch das Studium geführt, sondern auch wertvolle Stationen in ihrem Leben aufsuchen lassen, die ihr die gesuchte Erfahrung mit auf den Weg gaben. So war sie nicht nur als Lehrerin tätig, sondern hat auch als Fachleiterin junge Kolleginnen und Kollegen darin unterstützt, ihre Kompetenzen zu erfahren und zu entwickeln. Schmitt reiste unter anderem auch nach Asien und Israel. Hier erweiterte sie ihren Horizont, indem sie andere Formen von Spiritualität und Religionen kennenlernen und wertschätzen konnte.

„Was macht eine perfekte Schulreferentin aus?“

„Nicht mit fertigen Antworten kommen, sondern auf die Fragen derer, für die Sie da sind, aufmerksam zu hören“, fasste Zimmermann die Anforderungen zusammen, die eine wesentliche Voraussetzung dafür sei, Schulreferentin und Schulreferent in der Evangelischen Kirche zu sein. Am Ende fragte Zimmermann nicht danach: Was eine „gute“ Schulreferentin ausmache, sondern er beantwortete die Frage: Was eine „perfekte“ Schulreferentin ausmache. Lächelnd kam er zu dem Schluss: „Wir haben eine gute Wahl getroffen!“

Davon durften sich die Besucherinnen und Besucher des Einführungsgottesdienstes auch gleich selbst überzeugen. Zusammen mit Pfarrerin Christiane Neufang predigte Carmen Schmitt über Jakob, der auf Abwege gerät und zunächst scheitert. Er kämpft mit Gott und den Menschen. Im Angesicht seiner bevorstehenden Niederlage wendet er sich jedoch nicht ab, sondern erblickt das Angesicht Gottes. Daraufhin wird er gesegnet und er bekommt einen neuen Namen. „Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel“, überliefert das 1. Buch Mose in Kapitel 32 diese Situation. Pfarrerin Neufang sieht Parallelen in der Geschichte Jakobs zu Carmen Schmitt. Auch Schmitt spürt die Sehnsucht nach dem „tieferen Sinn“ und gibt an, viele Kämpfe bestritten zu haben, um nun hier zu stehen. Am Ende des Gottesdienstes segnete Superintendent Markus Zimmermann die neue Schulreferentin.  So weiß Carmen Schmitt in ihrem neuen Amt, dass sie getragen ist.


  • vor der Segnung

  • bei der Predigt

  • getragen

Text: Andy Ebels
Foto(s): Andy Ebels

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